Wenn die liebe Nina uns bei unseren Wanderungen begleitet dann sind zwei Dinge ziemlich fix. Es wird richtig lustig und unterhaltsam und die Wanderung mit Hund fällt meist länger als sonst üblich aus. Als eine mindestens ebenso begeisterte Wandersfrau, wie meine Wenigkeit, darf es auch schon einmal etwas mehr sein. Mehr an Metern auf der Ebene sowie in die Höhe. Und so sollte es auch diese Mal nicht anders sein. Milka und Zaira sind wie immer das wie, wo und wann egal. Wenn der Rucksack gepackt wird, kommt Freude auf und die zwei Chaoten laufen ganz aufgeregt umher. Justament sollte es uns an einen der wohl beliebtesten Flecken der Hochsteiermark verschlagen. Für uns ging es zum Grünen See in Tragös, dem Ausgangspunkt für unsere hundetaugliche Wanderung.
Länge gesamt: 21,40 km / Dauer: 6:00 / Aufstieg: 974 m /max. Höhe: 1.548 m
Das Wetter an diesem Tag wollte sich zwar nicht gerade von seiner besten Seite zeigen, aber davon ließen wir uns nicht abhalten. Und so starteten wir direkt beim Parkplatz Günter See, vorbei am Kreuzteich, bei leichtem Nieselregen. Der Vorteil dieses eher bescheidenen Wetters – als wir den Grünen See passierten konnten wir diesen magischen Ort in Ruhe genießen. Denn ansonsten wird dieses bezaubernde Fleckchen Erde eher von Menschenmassen überrannt. Links vorbei am See folgten wir einem breiten Schotterweg immer Richtung Parkplatz Jassing. Man könnte sogar mit dem Auto bis dorthin fahren, wenn man die Strecke etwas abkürzen möchte. Ab Jassing folgten wir der bekannten Russenstraße (Web 836). Zu Beginn führte uns der breite Weg durch den Wald immer leicht ansteigend. Doch je weiter wir kamen, umso mehr konnte wir eine traumhafte Aussicht erhaschen. Es ging, ohne große Anstrengung, stetig bergauf und die Wuffis konnten ruhigen Gewissens ihren geliebten Freilauf genießen und schnüffelten was das Zeug hielt. Die angenehmen Wanderung war bis dahin nicht nur hunde- sondern meines Erachtens auch noch kindertauglich. Denn der Schotterweg führte uns bis ganz nach oben – Klettereinlagen oder knifflige Passagen sucht man hier vergebens. Für uns ging es vorbei an einem Schranken und einem Hinweisschild, dass wir uns nun auf Almgebiet befanden. Dies wurde auch von weit entferntem Kuhgebimmel gleich bestätigt. Somit hieß es für meine zwei Wanderwuffis wieder an die Leine. Man konnte ja nicht wissen, was einen an der nächsten Kurve erwartete. Gefunden haben wir pures Almfeeling auf allen Ebenen. Saftige, dunkelgrüne Almwiesen und eine traumhafte Aussicht, die vom düsteren, leicht nebligen Wetter und einer dicken Wolkendecke noch ein wenig untermalt wurde. Einfach mystisch und geheimnisvoll präsentierte sich nach der nächsten Kurve die Sonnschienalm. Mit unserem Ziel vor Augen – dem Sonnschien-Hütte – ging es für uns quer über die Alm, weit genug entfernt von den entspannt grasenden Kühen.
Nach einer verdienten Rast in der hundefreundlichen Sonnschienhütte hatten wir uns endlich wieder aufgewärmt und waren bereit für den Abstieg. Dieser führte uns über den Weg Nr. 837 Richtung Klamm. Und alles hätte so einfach sein können, wenn da nicht plötzlich eine kleine Kuhherde eben diesen versperrt hätte. Und am lieben Weidevieh führte nur ein Umweg vorbei, der mitten durch einen kleinen Latschenwald. Und da durch musste sogar ich kurzzeitig auf allen vieren dahin kriechen, damit ein Durchkommen gewährleistet werden konnten. Milka und Zaira fanden das natürlich alles super unterhaltsam und mega spannend – toll so ein Hundeabenteuer. Der Umweg sollte sich jedenfalls auszahlen. Die Kühe haben keinen Verdacht geschöpft und wir konnten uns ganz still und leise vorbeischleichen. Nach der ganzen Aufregung führte uns die Wanderung mit Hund dann dann endlich ganz kuhfrei durch die 3 Klammböden. Auf schmalen Pfaden ging es nun steil bergab. Herrlich war diese dichte Vegetation, die sich uns dabei von ihrer schönsten Seite zeigte. Meine zwei Mädels waren mehr als zufrieden, gab es doch ausreichend zu schnüffeln und zu entdecken. Und auch wir Zweibeiner genossen den aussichtsreichen Abstieg.
Auf der Ebene angelangt sollten wir nochmals vor eine kleine Challenge gestellt werden. Da wiegten wir uns schon längst in Sicherheit und dachten, das Weidevieh haben wir auf der Alm zurückgelassen. Nichts da. Vor uns stand plötzlich eine riesige Herde an Kühen, die uns alle etwas verdutz ansahen. Keine Chance, dass ich mit zwei Hunden durch eine 30 köpfige Kuhherde spaziere, ohne die Nerven zu schmeißen. Nach einem raschen Rund-um-Blick war ein Aus- bzw. Umweg schnell gefunden. Hoch den Berg und quer durch den Wald, der oberhalb der Kuhherde vorbei führte. Und was machen meine zwei Chaoten – freuten sich riesig über den ungeplante Abstecher durch den Wald, während ich nur hoffte, dass wir ungeschoren an der Herde vorbeikamen. Ach muss so ein unbekümmertes Hundeleben schön sein. Und in solchen Situationen bin ich mehr als dankbar jemanden wie Nina an meiner Seite zu haben. Mit ein paar Klettereinlagen, aber dennoch relativ problemlos, schlichen wir vier, Nina mit Milka bildeten die Vorhut, uns somit oberhalb des Weideviehs vorbei und kassierten nur ab und an ein paar verwunderte Blicke de Paarhufer. Nach unserer kleinen Detour gelangten wir dann doch endlich in die Klause. Kristallklares Wasser und kleine Wasserfälle – für Milka gab es kein Halten mehr. Endlich eine verdiente Abkühlung für meine kleine Wasserratte. Ab der Klause ging es dann ganz gemütlich, wieder einmal auf breiten Schotterwegen durch Wald eben dahin zu unserem Ausgangspunkt Grüner See. Zufrieden und geschafft von unserer Monstertour traten wir die Heimreise an.