Wir sind heute den heißen Temperaturen im Tal entflohen, um auf 2.000 m Seehöhe nicht eines, sondern gleich 3 Gipfelkreuze zu erstürmen. Auf der Tanzstattalpe, in der Region Murtal gelegen, sollten wir unser Gipfelglück bei angenehmen Temperaturen finden. Heute stand Familientag am Programm. Anton war schon sehr aufgeregt, dass er endlich wieder mit Papa, mir und den Wuffis mit wandern gehen konnte.
Länge gesamt: 7 km / Dauer: 2:15 h / Aufstieg: 383 m /max. Höhe: 2.221 m
SUUNTO-Link zur interaktiven Kartenansicht -> HIER
Fahrt durchs Murtal mit Hindernissen
Der kleine Mann war so aufgeregt, dass er sich im Auto kurz einmal übergeben musste, was die Stimmung etwas trübte. Nachdem jedoch alles so einigermaßen sauber gemacht wurde, die quietschende Hunde, die voller Elan waren und den kurzen Zwischenstopp nicht ganz verstehen konnten, wieder beruhigt waren, ging es weiter unserem Ziel entgegen. Geplant war, unsere gemütliche Familienwanderung mit Hund von der Klosterneuburgerhütte aus zu starten. Google hatte wohl andere Pläne mit uns und navigierte uns beim ersten Versuch, die Hütte zu erreichen, durchs Lachtal und einen Wanderweg hinauf. Bald wurde uns jedoch klar, dass dieser Weg wohl keine geeignete Strasse für Autos war. Nachdem wir umgedreht hatten, es dann auf die altmodische Art versuchten und Einheimische einfach nach dem Weg fragten, schafften wir es dann doch noch, die Klosterneuburgerhütte über eine Mautstrasse zu erreichen. Mit reichlich Verspätung sollten wir dann endlich unsere Wanderung mit Kind und Hund zu den drei Zinken starten können.
Drei Gipfeltour – Hoher-, Kleiner- und Niederer Zinken
Für mich war es die perfekt Tour: Nicht zu lang, damit dem Kind nicht langweilig wird und meine Seniorin Milka auch noch mithalten konnte. Nicht zu hoch, damit der Papa das Kind in der Kraxe wohl auch den Berg hinauf tragen könne, ohne sich einen Bruch zu heben. Und dann findet man bei knapp 8 Kilometer nicht ein Gipfelkreuz, sondern gleich drei!!! Mein Herz war außer sich vor Vorfreude, da würde ich sogar mutig über die Alm an den Kühen vorbei marschieren – so dachte ich mir das zumindest.
Vom Auto, das wir direkt vor der Klosterneuburgerhütte geparkt hatten, marschierten wir jedenfalls voller Elan los, gleich über den ersten Hügel bis zur famosen Tanzstattkapelle. Dort waren auch sogleich die ersten Kühe anzutreffen, sicher hinter einem Elektrozaun verwahrt. Alles war safe soweit. Dann führte uns der nun breite Schotterweg vorbei am Speicherteich. Milka war nicht mehr zu bremsen. Nach der langen und mühsamen Autofahrt, stand bei ihr eine dringende Abkühlung an. Denn obwohl die Temperaturen wirklich angenehm waren, so hoch oben, kann Milka an einer Bademöglichkeit nie und nimmer einfach vorbei laufen. Und Leika? Die läuft dort hin, wo auch Milka ist, ist doch klar! 😉
Mit zwei patschnassen und zufriedenen Hunden sowie einem plauderfreudigen Kind, das gemütlich in der Kraxe saß, ging es nun weiter entlang des Wanderweges 958 rauf die Alm. Zuerst machte es den Anschein, dass gar keine Kühe anzutreffen wären. Doch kaum über die erste Schupfe drüber, stand das Weidevieh auch schon links und rechts des schmalen Wanderweges. Das Herz rutschte mir in die Hose. Mein dreijähriger Sohn versicherte mir jedoch, dass wir das schaffen würden. Herzig, wie er versuchte mich zu beruhigen. Nun gut, das Gipfelkreuz des niederen Zinken konnte ich bereits sehen, und zum einfach Umdrehen, war die Anfahrt einfach zu lang und anstrengend gewesen. Also half alles nichts, Hunde an die kurze Leine, in Philipps Windschatten gehend, redete ich mir ein, die Kühe würden uns einfach übersehen. Das war natürlich Wunschdenken. Die Kühe waren jedoch tiefenentspannt, meine Hunde verhielten sich souverän, blieben nah bei mir und würdigten das Weidevieh keines Blickes. Und so kamen wir ohne Aufsehen an den Kühen vorbei. Erstes Ziel war der hohe Zinken, den wir, nachdem wir die Weide hinter uns gelassen hatten, über einen nun etwas schrofferen Weg nach circa 1,5 Stunden erreichen sollten. Mein kleiner Sohnemann hat das Gipfelkreuz übrigens zu Fuß erklommen. Bis zum Ende ließ er sich dann doch nicht tragen. Milka und Leika hing die Zunge inzwischen schon bis zum Boden, gar nicht so wegen der Hitze, eher wegen fehlender Kondition. 😉
Beim ersten Gipfelkreuz gönnten wir uns dann eine wohlverdiente Rast, legten eine kleine Fotosession ein und stärkten uns. Das Gipfelkreuz des mittleren Zinken konnten wir übrigens bereits sehen, war es doch nur einige hundert Meter entfernt. Nun gut, damit stand fest, wo es weiter hingehen sollte. Ein wahrgewordener Traum für mich als Gipfelkreuzjunkie, wenn man einfach von einem Kreuz zum nächsten “hupfen” kann. Und die Aussicht, hatte ich schon erwähnt, wie atemberaubend schön die war?
Das zweite Gipfelkreuz war nach 10 Minuten erreicht, Fotobeweis wurde erbracht und weiter ging es nun wieder den gleichen Weg retour. Immerhin hatten wir noch das Gipfelkreuz des niederen Zinkens am Plan. Der dritte Gipfelsieg sollte uns leider verwehrt bleiben. Dann das kleine entzückende Gipfelkreuz war inzwischen umzingelt vom Weidevieh. Nie im Leben wäre ich mit zwei Hunden da durch gegangen. Und so blieb uns nichts übrig, als beim Rückweg dem Weidevieh doch etwas großräumig auszuweichen, denn irgendwie hat sich die Kuhherde zwischen erstem Treffen und unserem Rückweg verdoppelt und alle grasten am Weg und ums Gipfelkreuz herum. Vorteil auf der Tanzstattalpe ist jedoch, dass man wirklich großflächig über die Weide ausweichen konnte. Und genau das taten wir auch. Beim Retourweg gab es nochmals eine Abkhülung im Speichersee und immerhin noch eine kleine, feine Fotosession mit den Wuffis bei der Kapelle.
Es war eine tolle, familienfreundliche, feine Wanderung, mit wunderbarer Bergkulisse, die sich auch toll zum Wandern mit Hund eignet.