Noch nicht einmal Oktober und bereits Schnee auf den Bergen? Dafür waren wir noch nicht bereit. Somit beschlossen wir, uns auf das herrlich herbstliche Wetter in der schönen Südsteiermark zu verlassen und wieder einmal in der Heimat mit Hund zu wandern. Ein wenig Berg-Feeling wollte ich dann aber dennoch für mich und meine zwei Mädels. Und so ging es, mit dem lieben Jürgen im Gepäck, auf die südlichst gelegene Alm Österreichs, die Remschnigg Alm. Gewählt habe ich für unsere hoch motivierte Wandertruppe einen der Arnfelser Rundwanderwege – den R2
Länge: 18 km / Dauer: 05:00 / Aufstieg: 439m /max. Höhe: 752m
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Zugegeben, Jürgen muss man immer etwas mehr motivieren, dafür waren meine zwei Chaoten, nach fast zwei wöchiger Wanderpause, mehr als nur begeistert sich endlich wieder einmal ausgiebig auszupowern. Und so haben wir direkt in Arnfels geparkt und folgten über die Brücke, vorbei an der Kirche, der roten Beschilderung R2. Laut Wegbeschreibung hieß es Wald- und Wiesenwege und kurze Straßenstücke. Nun ja, zu meiner Enttäuschung musst ich feststellen, dass das mit den kurzen Straßenstücken wohl eher Ansichtssache ist. So herrlich die Aussicht auf dem sanften Aufstieg Richtung Remschnigg auch war, und die Straße zu unserem Glück kaum befahren war, waren vor allem meine zwei Hund so ganz und gar nicht begeistert. Sind sie es doch gewohnt frei oder an langer Leine die Gegend zu erkunden und nicht an einer 1m Leine brav neben mir her zu laufen. Ihrem Unmut taten sie mehr als kund, denn von brav an der Leine laufen war weit und breit nichts zu spüren, was wiederum meine Nerven sehr strapazierte. Aber nach 1,5 Stunden der Straße entlang – so viel zu kurzen Straßenstücken ;-( – gelangten wir dann endlich auf einen der beschriebenen Wiesenwege. Weg mit der Leine für Milka und rauf mit der Flexi für
Zaira, begann nun endlich die Wanderung, wie wir sie uns erhofften. Über saftige Wiesen und durch herrlich dichte Wälder ging es leicht bergauf, immer näher Richtung Remschnigg Alm. Und nun konnte ich, mit zwei glücklichen Wander-Hunden, auch endlich die schöne Südsteiermark in all ihrer Pracht genießen. Denn die Aussicht war atemberaubend schön. Der blaue Himmel, die angenehmen Temperaturen und die Herbstsonne sorgten endlich für die lang ersehnten Glücksgefühle, die einem normalerweise beim Wandern einfach nur so zufliegen. Durch ein Gatter ging es dann auch endlich Richtung Almhütte. Kuhkontakt ist hier mehr als möglich, dies verrieten uns die Kuhfladen, die breit gesät am Weg herum lagen. Aber wie schon so oft, hatten wir wieder einmal Glück und konnten weit und breit kein Weidevieh erspähen. Herrlich war es auf der Alm. So friedlich und Natur pur, soweit das Auge reichte. Da sieht man wieder einmal wie vielfältig die Südsteiermark doch ist und, dass es hier weit mehr als nur köstlichen Wein und eine gute Jause zu finden gibt. Für uns ging es weiter Richtung Hütte. Ein nettes Wanderpärchen, dass wir am Weg trafen, machte uns darauf aufmerksam, dass sich kurz vor der Hütte Mutterkühe mit Kalb befanden, es aber einen Weg außen vorbei gab. Diesen Ratschlag nahmen wir gerne und dankend an und huschten auch gleich wieder durch das Kuhgatter, kurz vor dem letzten Aufstieg. Auf einem Waldweg, parallel zur Alm und auf der sicheren Seite des Zauns, gelangten wir dann endlich, nach ein paar hundert Meter, zur Remschnigg
Hütte. Somit hatten wir die erste Etappe unserer Wanderung geschafft, waren mehr als zufrieden und hatten uns eine kleine Stärkung verdient. Die zwei Hunde ließen sich sofort in der Sonne nieder und schnarchten gemütlich vor sich hin, während Jürgen und ich die Aussicht und die Jause genossen. So lässt es sich leben.
Es war Zeit den Heimweg anzutreten, wieder retour Richtung Arnfels, weiterhin auf dem Weg R2. Wir hofften stark, dass uns dieses Mal ewiges Gehen der Straße entlang erspart bliebe. Und tatsächlich, ging es nach wirklich einem kurzen Straßenstück, bergab durch Wald, über Wiesen, quer durch Weingärten und entlang von Mais- und Hopfenfelder wieder retour nach Arnfels. Nach insgesamt fünf Stunden Gehzeit, kamen wir mehr als erschöpft wieder bei unserem Auto an. Die beiden Chaoten waren so gar nicht mehr chaotisch, sondern stolperten nur mehr ins Auto und schliefen sofort ein.