Im Sommer ist es ja wirklich nicht einfach, geeignete Wanderungen mit Hund zu finden. Zu heiß, zu viele Kühe oder einfach zu weit weg für einen Tagesausflug. Kurzentschlossen, nach etwas Recherche und einem dringenden Bedürfnis nach Bergluft, habe ich die beiden Hunde ins Auto gepackt und wir sind Richtung Präbichl. Die Temperaturen versprachen nicht zu heiß zu werden, also stand einer Wanderungen nichts mehr im Weg.
Länge: ca.6 km / Dauer: 3:00 / Aufstieg: 368m /max. Höhe: 1.582m
Geparkt haben wir unser Auto bei der Passhöhe Präbichl direkt vor der Latschen Stub’n. Von dort geht man entlang des breiten Weges, teilweise asphaltiert, ein paar hundert Meter, bis man zu einem alten Häuschen gelangt. Von dort führte uns der Schotterweg, immer der Beschilderung folgend, zuerst durch ein kleines Stück Wald. Die Aussicht war bereits am Beginn der Wanderung einfach traumhaft und Milka und Zaira wieder einmal überglücklich, endlich wieder am Berg unterwegs zu sein. Der Wald lichtete sich bald einmal und wir mussten auch schon das erste Kuhgatter queren. Immer wieder ein ungutes Gefühl, weil man einfach nicht weiß, wann plötzlich Weidevieh auftaucht. Nachdem ich nun weiß, dass meine zwei Mädels auf Kühe vollkommen professionell reagieren, wird bei einem Zusammentreffen spontan entschieden. Können wir großräumig ausweichen, gehen wir vorbei und sonst, tja, wird kurz und bündig umgedreht. Außer riesigen Kuhfladen am Weg konnten wir aber weit und breit keine Kühe sehen. Und so ging es weiter in angenehmer Steigung bergauf, umringt von einer traumhaften Alm- und Bergkulisse und immer wieder fließend Wasser entlang des Weges. Ideal, vor allem für Milka, die sich immer wieder ihre kleinen Stumpelbeinchen kühlen konnte. Von Weitem konnten wir nach einer Zeit dann doch auch Kühe nicht nur hören, sondern auch sehen. Aber auf sichere Distanz und ganz entspannt grasend. Immerhin waren keine Kälber zu sehen. Damit war mir auch schon etwas leichter. Der Weg führte uns weiterhin stetig bergauf und ab und an konnten wir sogar schon einen Blick auf die Leobner Hütte erhaschen. Und dann plötzlich standen da gleich 4 Kühe direkt am Wegesrand. Mein Herz rutsche ganz kurz in die Hose, während Milka und Zaira nur ganz entspannt das Weidevieh beobachteten. Nachdem ich kurz die Umgebung gescannt hatte, beschloss ich einfach im großen Bogen quer über die Alm, gut versteckt hinter Gestrüpp, den riesen Viechern auszuweichen. War zwar gar nicht so einfach, wenn man beide Hunde an der Leine hat und zwischendurch selbst auf allen vieren dahin kraxelte. Aber wir meisterten die Situation mit Bravour. Die Kühe haben nur einmal ganz relaxed nach uns gesehen und dann einfach weiter gefressen. Puh, das war schon ziemlich aufregend. Vor allem dieses Mal waren wirklich nur wir 3 unterwegs und somit niemand, der mir wenigsten mental noch Unterstützung leisten konnte. Nach dem kurzen Adrenalinkick ging es weiter am Schotterweg, das Ziel bereits zum Greifen nah, sahen wir dann nochmals Kühe nicht weit vom Weg entfernt. Weit genug jedoch, dass wir einfach, ohne Umweg, vorbei gehen konnten ohne großes Aufsehen zu erregen. Auf der Leobner Hütte angekommen, gab es dann erstmal eine Stärkung für mich und die zwei braven Wander-Hunde. Und so ein Käsebrot schmeckt erst richtig gut, wenn man dabei auch noch die Hammer-Aussicht genießen kann. Einfach traumhaft!
Eigentlich wollte ich mit den beiden Hunden noch weiter zum Polster wandern. Was wir auch für ein paar hundert Meter in Angriff nahmen. Bis ich am Kamm nur mehr Kühe sah. Überall, gut verteilt, ohne jegliche Möglichkeit diese zu umgehen. Tja, dieses Mal sollte es für uns wohl keinen Gipfelsieg geben, ich beschloss nämlich, wieder retour zur Hütte zu gehen. Da ich ein Fan von Rundwanderungen bin, entschied ich mich den Rückweg über den Knappensteig anzutreten. In der Zwischenzeit machte sich auch die Mittagshitze bereits spürbar und vor allem meine Stupsnase Milka hatte ein wenig zu kämpfen. Schlussendlich war es wohl doch ganz gut, dass wir den Heimweg antraten. Und retour über den Knappensteig war das sogar noch ein klein wenig spannend und abenteuerlich.
Nur ein paar hundert Meter nach der Leobner Hütte mussten wir einen kleinen Felsvorsprung, der mit einer Seilhilfe gesichert war, entlang. Über den letzten Felsen musste ich Milka runter heben, meine mutige Zaira meisterte den Sprung ganz von allein. Obwohl ihr wohl, nach ihrem Gesichtsausdruck zu Folge, lieber gewesen wäre ich hätte sie auch noch auf den Arm genommen 😉
Und ab dann ging es stetig leicht bergab, quer über saftige Wiesen, entlang eines sehr schmalen Pfades. Kann übrigens mit zwei Hunden bei Gegenverkehr etwas problematisch und wirklich eng werden. Wir hatten Glück und waren komplett allein unterwegs. Immer wieder vernahm ich das Läuten der Kuhglocken, konnte aber weit und breit kein Weidevieh sehen. Um so weiter bergab es ging, wurde es auch logischerweise immer wärmer. Zweimal benötigte Milka tatsächlich eine kurze Verschnaufpause um etwas abzukühlen. Aber wir hatten ja keine Eile und da der schmale Pfad auch immer wieder durch einen Wald führte, boten sich kurze Pausen perfekt an. Einmal mussten wir noch quer über eine Alm. Und wieder einmal hatten wir Glück, denn Kühe waren weit und breit keine zu sehen. Wir verließen schlussendlich die Alm, befanden uns somit wieder auf sicherem Boden und gingen durch den schattigen Wald retour zu unserem Ausgangspunkt.