Den ersten Tag unseres Urlaubes am Weissensee starteten wir sogleich mit einer ausgiebigen Wanderung. Bei herrlichem Wetter war unser Ziel der Anstieg zum Hochtraten auf 1.646m, vorbei an der Gajacher Alm und wieder retour am Rundweg zu unserem Ausgangspunkt, dem Hotel Moser.
Geplante Route: Weissenseebrücke – Wanderweg NR. 8 bis Gajacher Alm – danach weiter auf Wanderweg NR. 2 Richtung Alm hinterm Brunn und retour zum Weissensee
Tatsächliche Route: Weissenseebrücke – Wanderweg NR. 8 bis Hochtraten – danach selbe Route wieder retour – Gehzeit ca. 4 Stunden ( ohne sich zu vergehen )
Unsere ganz persönliche Wanderführerin Anna hat die Route für uns zusammengestellt und planmäßig dafür ca. 5 Stunden kalkuliert. Vom Hotel aus ging es vorbei an der Weissensee Brücke und direkt danach führte uns der Wanderweg Nummer 8 auch sogleich bergauf. Die Steigung war stetig und ging entlang eines Waldweges, der ausreichend Schatten, vor allem für meine kleine Plattnase, bot. Immer wieder erhaschten wir zwischen Bäumen und Felsen einen herrlichen Ausblick auf den uns zu Füßen liegenden Weissensee. Der Waldweg kreuzte in regelmäßigen Abständen immer wieder einen Forstweg. Nach ca. 2,5 Stunden erreichten wir unser erstes Ziel, den Hochtraten. Meine zwei Mädels haben das stetige bergauf absolut gut weg gesteckt, waren aber über die Pause am “Gipfel” doch sehr dankbar. Eigentlich sollte uns die Wanderung, noch am Wanderweg Nummer 8, nun direkt zur Gajacher Alm führen. Aber mächtige Kuhfladen, hinter einer Absperrung, ließen mich Böses ahnen. Kühe haben meine zwei Wuffis beide noch nicht live erlebt und das machte mich nun doch etwas nervös. Milka traue ich ja ausreichend Intelligenz zu, dass, sollte sie so ein riesen Tier vor sich haben, sie einfach die Klappe hält und schnell reiß aus nimmt. Bei Zaira war ich mir da leider nicht so sicher. Sie bellt gerne mal los und stellt Fragen lieber erst später 😉
Da wir außer den Hinterlassenschaften der Kühe aber keine wirklichen Kühe sehen konnten, wagte sich Anna allein – wir warteten dann doch lieber am anderen Ende des Stacheldrahtzauns – ein paar Meter vor, um eine bessere Aussicht zur Gajacher Alm zu ergattern. Und die Hütte, unser eigentlich geplanter Mittagspausen Stop, war auch bereits zum Greifen nah. Und die zahlreichen Kühe, die sich seelenruhig um die Hütte tummelten auch. Damit stand für mich fest: Ich begebe mich definitiv nicht Mitten in die Todeszone namens Kuhherde. Somit war ein deftiges Almhüttenessen zu Mittag und eine wohlverdiente Pause für uns und die Hunzis auch schon wieder dahin. Wir beschlossen nämlich umzudrehen und das Risiko eines Zusammentreffens meiner möchtegern Löwenjägerin und ein paar Kühen nicht einzugehen. Auf dem Retourweg wollten wir ein wenig Abwechslung und schlenderten daher eine Zeit lang am Forstweg entlang, anstatt immer wieder quer durch den Wald bergab zu wandern. Das ging nämlich ganz schön in die Beine. Und auch der Forstweg würde uns sicherlich zum Ziel führen und verlaufen würden wir uns schon nicht. Tja, wehe sie werden losgelassen! Während die Hunzis nun am übersichtlichen Forstweg beide ihren Freilauf genossen, haben Anna und ich uns angeregt über Gott und die Welt unterhalten und auch keine Redepause eingelegt, als wir zu einer Kreuzung kamen. Ins Gespräch vertieft, schlugen wir siegessicher den Weg weiterhin bergab ein ohne wirklich links und rechts zu sehen. Wäre auch gar nicht nötig gewesen! Wir hätten uns einfach nur, anstatt ununterbrochen zu tratschen, die Holztafel am Wegesrand genauer ansehen soll. Die, die ganz klar “SACKGASSE” darauf stehen hatte. Tja, wer nicht lesen kann, muss fühlen ….oder so ähnlich.
Und während wir nun weiterhin gemütlich bergab stiefelten, kam uns plötzlich ein Wanderpärchen entgegen, die uns auch ganz schnell erklärten, dass der Weg ein paar Meter weiter unten einfach zu Ende war. Somit hieß es auch für uns den Rückweg zur besagten Kreuzung anzutreten, um dieses Mal die richtige Route einzuschlagen. Wäre ja alles halb so schlimm gewesen, hätten wir noch Wasser im Rucksack gehabt. Aber dem war leider nicht so und Milka hatte nun doch schon etwas mit den steigenden Temperaturen Richtung Tal zu kämpfen. Auch meiner angeblichen Südafrikanerin hing bereits die Zunge bis zum Boden. Eine dreiviertel Stunde später waren wir endlich wieder an der Kreuzung angelangt und konnte auch sogleich das heißersehnte gelbe Täfelchen sehen, dass uns wieder zurück zum ursprünglichen Weg brachte. Richtig erleichtert traten wir nun den letzten Abschnitt wieder retour zum Hotel Moser an. Ein paar hysterische Anfälle später, da ich meine Milka schon verdursten sah, sind wir endlich im Tal wieder angekommen und auch gleich zum Hundebadestrand gestürmt. Die Wuffis waren über das erfrischende Bad und ausreichend Wasser sichtlich dankbar.