Das letzte Mal als wir uns am Präbichl befanden, sind wir, auf Grund des lieben Weideviehs, um unseren Gipfelsieg beraubt worden. Das musste nachgeholt werden. Nachdem die äußerst freundliche und geduldige Bettina, von den Präbichl Bergbahnen ,auch noch so nett war, mich über den bereits statt gefundenen Abtrieb der Kühe von der Alm zu informieren, stand einem weiteren Abenteuer am Präbichl nichts mehr im Wege. Das Wetter sollte traumhaft sonnig und herbstlich werden, also ideal für eine Wanderung mit Hund inklusive Gipfelkreuz. Sogar einen Urlaubstag habe ich mir für die bevorstehende Wanderung gegönnt, so gierig war ich endlich wieder Bergluft atmen zu dürfen. Die Hunde waren anfangs sichtlich irritiert, über die nicht vorhandene übliche Morgenroutine unter der Woche, aber kapierten schnell, dass uns ein toller Tag bevorstehen würde. Zeitig um 8.00 Uhr ging es los Richtung Präbichl, der Sonne entgegen.
Länge: 8,2 km / Dauer: 3:30 / Aufstieg: 685m /max. Höhe: 1.910m
Geparkt habe ich, wie beim letzten Mal, wieder direkt bei der Latschenstub’n. Allerdings ging es diese Mal retour entlang der asphaltieren Straße bis zur Talstation des ehemaligen Polster-Einersesselliftes. Direkt dahinter führte der Weg Richtung Wald immer der Beschilderung und der rot-weiß-roten Markierung Richtung Polster-Schutzhütte folgend. Von Anfang an führte der schmale Pfad bergauf über Steine und Wurzeln. Also immer schön die Augen auf den Boden, den gestolpert ist man hier schnell. Nach einigen Höhenmetern, zwei mehr als motivierten Hunden und bei strahlendem Sonnenschein lichtete sich der Wald und es ging über ein kurzes Stück Wiese direkt auf die Alm. Alle Kühe waren wohl doch noch nicht im sicheren Tal, den ein paar hundert Meter vor uns graste eine kleine Herde gemütlich vor sich hin. Weit genug weg, dass uns der Anblick keine Nerven kostete. Durch das Gatter hindurch
führte uns der Weg nun weiter bergauf auf einer breiteren Schotterstraße Richtung Liftstation vor uns. Man befindet sich übrigens nur ein kurzes Stück auf der Weide, denn gleich unterhalb des Liftes verlässt man die eingezäunte Alm und ist somit ganz schnell wieder auf kuhfreiem Gebiet. Stetig ging es weiter bergauf und die Kondition wurde doch ein wenig gefordert. Auch der Untergrund änderte sich schön langsam von saftiger Almwiese zu eher schroffem Gestein. Milka, der kleinen Bergziege, war das natürlich vollkommen egal. Immer wieder erstaunt es mich aufs Neue, was für eine Kondition mein kleiner Bergfex mit ihren kurzen Beinchen an den Tag legt. Die Aussicht, bei blauem Himmel und Sonnenschein, war natürlich ein Traum. Schroffe Berglandschaft und der Erzberg zum Greifen nah – ich war mehr als entzückt von dem Panorama, dass sich mir bot. Schön langsam konnte man auch schon die Polster-Schutzhütte sehen. Damit stand fest, auch der Gipfelsieg ist nicht mehr weit. An der Schutzhütte vorbei, nahmen wir die letzten Höhenmeter in Angriff. Und wir sollten für unsere Mühen mehr als belohnt werden. Bevor wir überhaupt noch das Gipfelkreuz erreicht hatten, bot sich uns eine Aussicht, die mir kurz den Atem raubte. Wie immer ist die Aussicht für die zwei Hunde mehr als nur sekundär. Die zwei Gipfelstürmer hatten ihr Ziel klar vor Augen. Während Milka schon ungeduldig dem Gipfelkreuz entgegen liefe, wartet Zaira ausnahmsweise einmal geduldig auf mich. So hoch oben auf 1.900 Metern blies uns der Wind schon ganz schön um die Ohren. Nichts mehr mit angenehm milder September-Sonne. Kurz genoss ich das atemberaubende Panorama am Gipfel des Polster, bevor wir über den Hirschegg Sattel bergab weiter wanderten. Der Vorteil, wenn man natürlich unter der
Woche wandert, es sind weit und breit keine Menschen. Und die liebe Bettina sollte schlussendlich auch was die Kühe betrifft recht behalten. Auch Weidevieh war keines mehr zu hören oder zu sehen. Damit durfte nun auch mein südafrikanischer Tolpatsch endlich einmal von der Leine und genoss es sichtlich die Alm auf und ab zu rennen. Von Müdigkeit war plötzlich keine Spur mehr!
Wir hatten nun die Möglichkeit zur Leobner Mauer oder auch zur TAC Spitze weiter zu gehen und unsere Tour etwas auszuweiten. Da sich aber dunkle Wolken im raschen Tempo uns näherten und es doch etwas ungemütlich kühl wurde, beließ ich es bei der ursprünglichen Tour und wanderte mit den beiden Wuffis bergab Richtung Leobner Hütte. Leider ist die Hütte ja unter der Woche nicht bewirtschaftet, so musste ich diese Mal auf das köstliche Käsebrot und das Ski-Wasser verzichten. Eine Rast legte ich trotzdem ein. Ich habe mich schon beim letzten Mal absolut in die Leobner Hütte verliebt, schon allein des herrlichen Panoramas wegen. Von dort traten wir den leichten und angenehmen Abstieg über den Handlgraben an, den beide Mäuse im Freilauf genießen durfte, da wir auf weiter Ebene völlig allein unterwegs waren.