Es war wieder an der Zeit – der Berg rief ganz laut nach uns. Im Juli waren wir, zum Teil auf Grund der Hitze, sehr, sehr wanderfaul. Aber ganz ohne Bergfeeling geht es einfach nicht. Und so wurde wieder einmal fleißig recherchiert und gegoogelt, um eine passende Wanderung mit Hund ausfindig zu machen. Die Region Hochschwab hat es mir ja ziemlich angetan. So stand fest, da wollen wir wieder hin. Also ich zumindest. Milka und Zaira sind da ja ziemlich schmerzbefreit. Egal wohin, Hauptsache mein Terrorzwerg und mein Sensibelchen dürfen mit. Und wie sie durften! Auf ging es für uns, mit Philipp im Gepäck, wieder einmal Richtung Gasthaus Bodenbauer – mit dem klaren Ziel vor Augen, den Gipfel des Buchbergkogels zu erklimmen.
Länge gesamt: 11,4 km / Dauer: 4:00 / Aufstieg: 834 m /max. Höhe: 1.704 m
Geparkt wurde wieder direkt beim Gasthaus Bodenbauer. Bei angenehm kühlen Temperaturen aber doch sehr bewölktem Himmel starteten wir ins nächste Wanderabenteuer mit Hund. Meine zwei Mädels natürlich wie immer schwerst motiviert. Nur Philipp mussten wir noch ein wenig von seinem Glück überzeugen. Direkt beim Bodenbauer führt auch schon links weg ein breiter Forstweg Richtung Josersee. Diesem folgten wir ein gutes Stück fast immer gerade aus. Ein kleiner Bach war unser ständiger Begleiter, den vor allem Milka für ständige Badeeinlagen nutzte. Bei einer Art Wegkreuzung hielten wir uns an den roten Pfeil und gingen weiter rechts dem Kurvenverlauf folgend die Forststrasse entlang. Gemütlich bergauf gelangten wir auch schon zur ersten Alm. Der Heinzleralm. Von dort ging es wiederum rechts bergauf Richtung Joseralm. Schön langsam wurden wir rundum von einer traumhaften Bergkulisse begleitet, die Wunderschönes erahnen lies. Die Hunde waren wie immer vollends in ihrem Element und mit Schnüffeln und Blödsinn machen beschäftigt. Durch ein kleines Waldstück und über eine mini Brücke gelangten wir dann auf die Joseralm. Ab nun befanden wir uns ganz klar auf Weidegebiet. Aber weit und breit waren keine Kühe zu sehen oder zu hören. Weiter ging es der Beschilderung folgend Richtung Josersee. Klein, aber fein und wirklich hübsch anzusehen war der kleine Bergsee. Ab nun wird die Tour etwas schwierig, da es keine Beschilderung Richtung Buchbergkogel mehr gibt. Was für mich als Wandersfrau, mit leichten Orientierungsschwierigkeiten, durchaus problematisch werden kann. Aber Dank Karl Suppans detaillierten Wanderbeschreibung (www.ksuppan.at), meinem GPS und Philipp an meiner Seite würden wir den Weg zum Buchbergkogel wohl finden. Die Wuffis konnten die Aufregung so überhaupt nicht verstehen. Milka war sich ziemlich sicher den Weg bereits zu kennen. Wir umrundeten also den Josersee und gingen den schmalen Steig bei der kleinen Hütte hinterhalb hoch. Nach einem kurzen Stück gabelt sich dieser. Obwohl wir uns anfangs gar nicht sicher waren ob wir nicht einfach nur einem Kuh-Trampelpfad folgten, entschieden wir uns für den schmalen Steig, der leicht rechts steil bergauf ging. Irgendwie war es ja dann doch so etwas ähnliches wie ein Weg. Quer durch den Wald gelangten wir dann zu einer Lichtung. Aber hier schien es anfangs schier unmöglich irgendwie einen Weg ausfindig zu machen. Bei genauerem Hinsehen konnte wir aber dann doch wieder einen schmalen Trampelpfad ausfindig machen. Dem wir auf gut Glück weiter durch den Wald, stetig bergauf, folgten. Von weitem waren Kuhglocken zu hören. Jedoch weit genug von uns entfernt, dass auch ich die Nerven bewahrte. Man musste schon sehr genau hinsehen, um auf diesem doch sehr unübersichtlichen Weg zu bleiben. Als uns aber dann plötzlich aus dem Nichts ein Wanderer von oben entgegen kam und mir auch sogleich bestätigte, dass wir am richtigen Pfad unterwegs waren, viel mir dann doch ein Stein vom Herzen. Und so ging es für uns steil und steiler bergauf. Der Wald lichtete sich und wir wurden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Die wir jedoch nur schwer genießen konnte, da wir konditionstechnisch schwer gefordert waren. Wir Zweibeiner zumindest. Meine zwei Bergziegen meisterten den doch sehr Geröll behafteten letzen Aufstieg wie immer vorbildlich. Ich bin immer wieder erstaunt, wie geschickt sich meine zwei Wandershunde bereits im Gelände bewegen. Der gesamt Weg ist kaum markiert. Die einzigen Anhaltspunkt sind rote Punkte, ab und an auf einem Stein. Diesen folgten wir weiter bergauf. Zuerst durch ein kleines Waldstück bevor uns der letzte Aufstieg bevorstand. Über Wiesen und schlussendlich durch einen kleine Latschenwald hatten wir dann plötzlich das Ziel vor Augen. Das Gipfelkreuz des Buchbergkogels. Bis dahin konnten beide Hund ohne Leine unbekümmert umherlaufen. Ab dem Latschenwald empfiehlt es sich jedoch sehr, die Hunde an die kurze Leine zu nehmen. Denn schnell wurde aus übersichtlicher Wiese, Stein und Geröll. Und es ging auf einer Seite steil bergab. Wer hier nicht genau hinsieht und vor allem seinen Hund aus den Augen lässt, steuert auf ein schreckliches Unglück hin. Da wurde sogar mir kurz schwindlig, als ich sah, dass hier definitiv Absturzgefahr, wenn man sich zu nah am Abgrund bewegt, gegeben ist. Meine zwei Chaoten konnten wieder einmal die ganze Aufregung so überhaupt nicht verstehen, gaben sich aber ihrem Leinenschicksal hin. Die Aussicht am Gipfel war einfach nur WOW. Leider konnten wir diese nicht in vollen Zügen genießen, denn über uns braute sich auf rasant schnelle Art ein richtiges Unwetter zusammen. Also schnell noch das obligatorische Gipfel-Foto und wir waren auch schon wieder dahin. Der Abstieg sollte uns Richtung Häuselalm führen, dessen Hütte man vom Gipfel aus bereits sehen konnte. Hurtig machten wir uns an den Abstieg. Der Wind sauste uns um die Ohren, beide Hunde an kurzer Leine, da auch der Abstieg ziemlich nah am Felsrand entlang führte. Endlich erreichten wir wieder einigermaßen sicheren Boden, auch wenn es plötzlich so richtig steil bergab ging. Aber nun konnten auch die Hunde wieder frei laufen. Gut so, denn ich musste mich beim bergab wandern richtig konzentrieren, um nicht auszurutschen, während Philipp mit einer Leichtigkeit die Vorhut antrat. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich so schnell wieder verzogen, wie es daher kam. Und wir kamen tatsächlich trocken und unverletzt bei der Häuselalm an. Das Bier für uns und die Leckerlies für die Hunde waren wahrlich schwer verdient und schmeckten um so besser. Sichtlich geschafft von Auf- und Abstieg freuten wir uns nun auf einen gemütlichen Abgang Richtung unseres Ausgangspunktes. Doch noch sollte die abenteuerliche Wanderung nicht zu Ende sein. Denn direkt unter der Hütte und mitten auf unserem Heimweg, hatte es sich eine Herde Kühe gemütlich gemacht. Mir rutsche tatsächlich das Herz in die Hose. Wäre Philipp nicht dabei gewesen, der wie immer die Ruhe bewahrte, würde ich wahrscheinlich heute noch darauf warten, dass die Kühe sich einfach verziehen. Denn dieses Mal führte kein Weg an der Herde vorbei, sondern nur mitten durch. Nun gut, das würden wir wohl auch noch schaffen. Es waren hauptsächlich Jungkühe, die sich direkt am Weg befanden und uns neugierig aber relativ entspannt zusahen, wie wir immer näher kamen. Während Philipp und Milka selbstbewusst an der ersten Kuh vorbeimarschierten, vergaß ich glaube ich zwischenzeitlich sogar zu atmen, so groß war die Anspannung. Die eine Kuh bewegte sich nämlich direkt auf uns zu. Wohl rein aus Neugierde. Aber für meinen Geschmack definitiv zu nah. Auch Zaira war das Ganze nicht ganz geheuer. Doch schlussendlich waren wir dann schwupsdiwupp auch schon an der Kuh vorbei, die uns noch ein wenig verdutzt hinterher sah. Sie wollte wohl nur Hallo sagen. Der restliche Abstieg erfolgte ganz unspektakulär und angenehm bis wir dann doch relativ KO aber auch voll gepumpt mit Glückshormonen an unserem Ausgangspunkt wieder ankamen. Was für ein Abenteuer das wieder war!!!